Fanfiction als produktive Auseinandersetzung mit literarischen und medialen Vorlagen der Populärkultur hat weltweite Online-Communities mit riesigen Textarchiven wie fanfiktion.de oder Archive of Our Own hervorgebracht. Auf diesen Plattformen veröffentlichen, teilen und kommentieren Fans ihre Texte und zelebrieren spezifische Fandoms. Insbesondere Werke der Kinder- und Jugendliteratur und -medien spielen hierbei eine zentrale Rolle: Von beliebten Reihen und Serien über Filme, Computerspiele bis hin zu Animés und Mangas – die Geschichten, Welten und Figuren der Kinder- und Jugendmedienkultur bieten die Grundlage für fankulturelle Erzählformen und transformative Schreibpraktiken in der Community.
Wir laden Fachwissenschaftler:innen, Fachdidaktiker:innen sowie weitere Vermittler:innen aus der Praxis ein, Beiträge zu den folgenden Themenbereichen einzureichen:
literarische und narrative Strategien fankulturellen Schreibens wie alternative Enden, Prequels/Sequels, „Missing Scenes“ oder Crossover-Geschichten
Subgenres und ihre narrativen Muster und Codes
intertextuelle und intermediale Beziehungen zwischen „Originalwerken“ und Fanfiction
die Bedeutung digitaler Plattformen für die Veröffentlichung, Vernetzung und Rezeption von Fanfiction
der Einfluss Community-spezifischer Normen durch Tagging-Systeme, Kommentare, und Feedback-Kultur
multimediale Erweiterungen der Fanfiction durch Bilder, Audios und Videos
Fanfiction und KI
Gender-Bending, Queering und andere Formen des Reframings von Figuren und Handlungen
Fanfiction als Mittel zur Selbstermächtigung und zur kritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Machtverhältnissen in der Populärkultur
Erschließen fankultureller Wege als Bildungswege im schulischen und außerschulischen Kontext
Anschluss an populärkulturelles Expert:innenwissen der Lernenden
Potenziale für die Förderung von Schreib-, Medien- und literarischer Kompetenz
Fanfiction im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht: Beispiele, Chancen und Herausforderungen
Bibliotheken (und andere Institutionen) als Orte von produktiver Fankultur
die rechtliche Grauzone: Urheberrecht vs. transformative Nutzung
Machtverhältnisse zwischen „offiziellen“ Autor:innen und jugendlichen Fans
Reaktionen der Verlage, Medienunternehmen und Urheber:innen auf Fanfiction
Theoretische, empirische und praxisorientierte Beiträge sowie Erfahrungsberichte aus der pädagogischen Praxis sind gleichermaßen willkommen. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen.
Bitte senden Sie Ihr Abstract (mit max. 3000 Z.) bis 10.03.2025 an: ina.brendel-kepser@ph-karlsruhe.de. Die Zusage erfolgt bis 18.03.2025. Die Manuskripte sind bis zum 15.09.2025 fertigzustellen. Das Heft erscheint im Februar 2026.
Verantwortliche Redakteurin:
Ina Brendel-Kepser (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)
kjl&m – Kinder-/Jugendliteratur und Medien in Forschung, Schule und Bibliothek