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Call for Papers: Fanfiction. Von Fandoms und Communities (kjl&m 2026.1)

Vier Figuren, die an Charaktere aus Fandoms erinnern, z.B. Harry Potter, Dracula, eine Zauberin und ein Superheld.

Fanfiction als produktive Auseinandersetzung mit literarischen und medialen Vorlagen der Populärkultur hat weltweite Online-Communities mit riesigen Textarchiven wie fanfiktion.de oder Archive of Our Own hervorgebracht. Auf diesen Plattformen veröffentlichen, teilen und kommentieren Fans ihre Texte und zelebrieren spezifische Fandoms. Insbesondere Werke der Kinder- und Jugendliteratur und -medien spielen hierbei eine zentrale Rolle: Von beliebten Reihen und Serien über Filme, Computerspiele bis hin zu Animés und Mangas – die Geschichten, Welten und Figuren der Kinder- und Jugendmedienkultur bieten die Grundlage für fankulturelle Erzählformen und transformative Schreibpraktiken in der Community.

Wir laden Fachwissenschaftler:innen, Fachdidaktiker:innen sowie weitere Vermittler:innen aus der Praxis ein, Beiträge zu den folgenden Themenbereichen einzureichen:

Ästhetik, Bauformen und Genres der transformativen Texte
  • literarische und narrative Strategien fankulturellen Schreibens wie alternative Enden, Prequels/Sequels, „Missing Scenes“ oder Crossover-Geschichten

  • Subgenres und ihre narrativen Muster und Codes

  • intertextuelle und intermediale Beziehungen zwischen „Originalwerken“ und Fanfiction

Mediale und digitale Aspekte
  • die Bedeutung digitaler Plattformen für die Veröffentlichung, Vernetzung und Rezeption von Fanfiction

  • der Einfluss Community-spezifischer Normen durch Tagging-Systeme, Kommentare, und Feedback-Kultur

  • multimediale Erweiterungen der Fanfiction durch Bilder, Audios und Videos

  • Fanfiction und KI

Fanfiction als Ausdruck von Identitätsarbeit
  • Gender-Bending, Queering und andere Formen des Reframings von Figuren und Handlungen

  • Fanfiction als Mittel zur Selbstermächtigung und zur kritischen Auseinandersetzung mit bestehenden Machtverhältnissen in der Populärkultur

Fanfiction im Bildungskontext
  • Erschließen fankultureller Wege als Bildungswege im schulischen und außerschulischen Kontext

  • Anschluss an populärkulturelles Expert:innenwissen der Lernenden

  • Potenziale für die Förderung von Schreib-, Medien- und literarischer Kompetenz

  • Fanfiction im Deutsch- und Fremdsprachenunterricht: Beispiele, Chancen und Herausforderungen

  • Bibliotheken (und andere Institutionen) als Orte von produktiver Fankultur

Kulturelle und rechtliche Spannungsfelder
  • die rechtliche Grauzone: Urheberrecht vs. transformative Nutzung

  • Machtverhältnisse zwischen „offiziellen“ Autor:innen und jugendlichen Fans

  • Reaktionen der Verlage, Medienunternehmen und Urheber:innen auf Fanfiction

Theoretische, empirische und praxisorientierte Beiträge sowie Erfahrungsberichte aus der pädagogischen Praxis sind gleichermaßen willkommen. Wir freuen uns auf Ihre Einsendungen.

Bitte senden Sie Ihr Abstract (mit max. 3000 Z.) bis 10.03.2025 an: ina.brendel-kepser@ph-karlsruhe.de. Die Zusage erfolgt bis 18.03.2025. Die Manuskripte sind bis zum 15.09.2025 fertigzustellen. Das Heft erscheint im Februar 2026.

Verantwortliche Redakteurin:
Ina Brendel-Kepser (Pädagogische Hochschule Karlsruhe)

kjl&m – Kinder-/Jugendliteratur und Medien in Forschung, Schule und Bibliothek