Prof. Dr. Ulf Abraham leitet den Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und gilt als Fachmann für Literaturdidaktik und literarisches Lernen unter Einschluss der bilddominierten Medien. Er hat aber auch zur Didaktik des Schreibens und der Bewertung von Texten publiziert. Er ist Mitherausgeber der Zeitschrift „Praxis Deutsch“ und war von 2008 bis 2012 Erster Vorsitzender des Fachverbandes „Symposion Deutschdidaktik“ (SDD).
OStR’in Daniela Matz, ist Lehrbeauftragte für das Fach Deutsch am Seminar für Ausbildung und Fortbildung der Lehrkräfte Karlsruhe (Gymnasium) und Deutschlehrerin am Lessing-Gymnasium Karlsruhe; ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte: Literaturinterpretation im schulischen Handlungsfeld, Didaktik des literarischen Schreibens, Schreibdidaktik, Theorie-Praxis-Verzahnung.
Beide sind an der Durchführung und Weiterentwicklung dieses Fortbildungsprogramms beteiligt.
Die in Kooperation mit dem Literaturhaus entwickelte und durch Begleitforschung evaluierte Konzeption Literarischen Schreibens ist dargestellt in einer Buchpublikation (Ulf Abraham & Ina Brendel-Perpina: Literarisches Schreiben im Deutschunterricht. Produktionsorientierte Literaturpädagogik in der Aus- und Weiterbildung (Klett/Kallmeyer-Friedrich Verlag, 2015). Aktuell verantworten Ulf Abraham und Daniela Matz die Plenumsveranstaltungen der Seminarwochenenden, unterstützen die Dozent*innen des Literaturhauses und beraten die Teilnehmer*innen nach Bedarf.
Auseinandersetzung mit Schreibprozessen und Textergebnissen
Um die während der Schreibtage gesammelten Erfahrungen der Teilnehmer*innen hinsichtlich bestimmter Schreibverfahren und -techniken didaktisch zu reflektieren, werden im Rahmen der Seminartage ausgewählte Schreibprodukte herangezogen. Die Auseinandersetzung mit den Textergebnissen erfolgt durch zwei Verfahrensweisen: Zum einen präsentieren an jedem Seminarwochenende die Teilnehmer*innen mindestens je einer Werkstatt ihre genrespezifischen Schreibprodukte und stellen diese zur Diskussion. Zum anderen werden ausgewählte Textergebnisse aller Werkstätten, die zu gemeinsamen thematischen Vorgaben wie dem Literaturbegriff, dem Schreibprozess und zum Thema Wertung entstanden sind, gesichtet und kontrastiv zueinander in Beziehung gesetzt, um Genremerkmale und spezifische Besonderheiten der einzelnen Texte an Kontur gewinnen zu lassen. Die Zusammenarbeit der Werkstattdozent*innen des Literaturhauses mit den Vertretern der Deutschdidaktik der Universität Bamberg gestattet dabei unterschiedliche Perspektiven auf die entstandenen Schreibergebnisse.

Literarisches Schreiben im Deutschunterricht
Produktionsorientierte Literaturpädagogik in der Aus- und Weiterbildung 16 x 23 cm · 232 Seiten, Klett/Kallmeyer-Friedrich Verlag, 2015
ISBN 978-3-7800-4835-6, EUR 29,95
Literarisches Schreiben eröffnet Deutschlehrer*innen neue innovative Perspektiven auf ihr Fach, wenn sie ihren Unterricht als ein produktives Feld gestalten, in dem Schüler*innen ihre eigene Sprache erkunden und ihrer Erfahrungswelt Ausdruck verleihen. In diesem Band wird ein erprobtes Konzept vorgestellt, wie Deutschlehrer*innen ihre schreib- und textbezogenen Kompetenzen verbessern und lernen können, sich als Expert*innen der kulturellen Praxis Literatur zu verstehen und zu bewähren. Seit 2011 werden am Literaturhaus Stuttgart Lehrer*innen der Sekundarstufen von literarisch und literaturpädagogisch ausgewiesenen Werkstattleiter*innen unterrichtet. Gezeigt hat sich dabei ein enger Zusammenhang zwischen den erworbenen Fähigkeiten im erzählenden, lyrischen, szenischen oder journalistischen Schreiben der Schüler*innen und dem sich verändernden Unterricht der Lehrer*innen. Eigenes literarisches Können bildet somit die Basis für pädagogische Wirksamkeit und gehört auch zum Berufsbild des/der Deutschlehrers*in. Der Band enthält eine schreib- und literaturpädagogische Begründung für literarische Schreibwerkstätten, beispielhaft entwickelt an einem im deutschen Sprachraum einzigartigen literaturpädagogischen Projekt, eine Neubestimmung des Stellenwerts von literarischen Arbeiten im Deutschunterricht und didaktische Überlegungen zur Spezifik eines langfristigen Fort- bzw. Weiterbildungskonzepts für Literaturlehrer. Das Buch richtet sich an Deutschlehrer*innen aller weiterführenden Schularten, an Leiter*innen von Literatur-AGs sowie an Organisator*innen von Deutschlehrerfortbildungen.